Umfrage zum Thema Nachhaltigkeit
Ende 2022 beteiligten sich 105 Unternehmen an einer Umfrage zum Thema „Nachhaltigkeit“. Der VTH ermittelte gemeinsam mit den VTH-QUALITÄTSPARTNERN (VTH-QP), inwiefern der Technische Handel sich des Themas bereits angenommen hat.
Carsten Uri erläutert als verantwortlicher VTH-Projektmanager den Hintergrund: „Unser Ziel war es zu klären, welche Aspekte des Themas Nachhaltigkeit den Technischen Händlern wichtig sind, wo deren Stärken und Schwächen liegen und wo sie Unterstützung benötigen.“
Die Unterthemen der webgestützten Studie leitete der Engere VTH-Vorstand aus der internationalen Norm ISO 26000 ab. Der ISO 26000 liegt ein ganzheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit zugrunde. Es handelt sich nicht um eine zertifizierbare Managementsystem-Norm, sondern um einen Leitfaden, der Best Practices für gesellschaftlich verantwortliches Handeln von Organisationen aufführt. Der Text ist entsprechend akademisch und umfangreich.
Daraus entwickelten die Agenturen Thoma+Schekorr und KOLLAXO den Fragebogen und berieten ihn unter anderem mit dem VTH-Vorsitzenden Mario Ernst (Piel, Soest), VTH-Hauptgeschäftsführer Thomas Vierhaus und VTH-QP-Sprecher Frank Küsters (SC Johnson Professional, Krefeld).
Trotz der Vereinfachung der Inhalte auf zentrale Aspekte umfasste der Bogen 34 Fragen. Dieser Umfang und „das Akademische“ stießen nicht bei allen Angeschriebenen auf Gegenliebe. Ein Geschäftsführer bekannte offen: „Wir haben uns mit dem Problem noch nicht so richtig beschäftigt und können daher keinen produktiven Beitrag leisten, sind aber am Ergebnis der Umfrage sehr interessiert.“ Andere beklagten, dass sie – ganz unabhängig vom VTH – von allen möglichen Seiten „inflationär“ mit dem Thema Nachhaltigkeit konfrontiert würden, was den Bürokratieaufwand nicht gerade verkleinere. Die Mehrheit teilte gleichwohl die Einschätzung der Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit dem Thema.
Die Auseinandersetzung muss erfolgen, da immer mehr Kunden und Lieferanten eine nachhaltige Unternehmensführung auf Seiten ihrer Handelspartner zur Voraussetzung für die Aufnahme und die Fortsetzung von Geschäftsbeziehungen machen.
Carsten Uri, VTH-Projektmanager
Neben den Technischen Händlern im VTH und den VTH-QP aus der herstellenden Industrie nahmen auch Kunden des Technischen Handels an der Umfrage teil. Drei von vier Teilnehmern zählten sich zum Mittelstand, die Übrigen sahen sich als Großunternehmen (mit mehr als 250 Mitarbeitenden).
Die Auswertung der Antworten rückt sieben Kernthemen in den Vordergrund und zeigt somit, wo spezieller Handlungsbedarf besteht. Auf dieser Basis beginnt 2023 ein Prozess zur Erstellung einer Art Leitfaden für die VTH-Mitglieder, in den ergänzend die Perspektive der VTH-QP einfließt. Es sollen Leitlinien mit exemplarischen Maßnahmen erarbeitet werden, die den Technischen Händlern bei der Umsetzung der wachsenden Zahl ethischer und gesetzlicher Verpflichtungen helfen.
Die Ergebnisse der Umfrage im Überblick
Die Ergebnisse machen deutlich, dass die befragten Mitgliedsunternehmen verschiedene Voraussetzungen für die Umsetzung des Themas aufweisen und diverse Zugänge dazu haben. Zudem unterscheidet sich die Intensität, mit der sich die Technischen Händler bereits damit auseinandergesetzt haben.