PSA für die Winterzeit: Mehr als nur Kälteschutz

In keiner anderen Jahreszeit ist die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) als Wetterschutz so wichtig wie im Winter. Denn dann müssen Arbeiter im Outdoor-Bereich Kälte, Schnee, Regen und Wind abwehren. Für die Auswahl der optimalen PSA ist die Schutzwirkung gegen die Witterung aber nur eines von mehreren Kriterien.

Der Klimawandel macht global nicht nur die Sommer heißer, sondern auch in vielen Regionen die Winter kälter. Kälteschutz war daher vielleicht niemals so wichtig wie heute. Aber Kälteschutz ist längst nicht alles, was moderne PSA leisten muss. Beispiel Kälteschutzhandschuhe: Sie müssen die Hände sowohl bei eisiger Umgebungskälte als auch bei der Berührung von klirrend kalten Arbeitsgeräten (Kontaktkälte) warmhalten, dennoch bequem sein und ein ansprechendes Design haben. Zudem darf die Fingerfertigkeit des Trägers nicht beeinträchtigt werden. Und ganz wichtig: Gute Schutzhandschuhe entsprechen allen gesetzlichen Anforderungen und Normen. Grundlegend für Schutzhandschuhe sind die DIN ISO 9001 hinsichtlich der allgemeinen Qualität und die DIN ISO 14001 für den umweltgerechten Herstellungsprozess. Spezifische Normen für den Kälteschutz bilden dagegen die Normen DIN EN 511 und DIN EN 342, die Produkte ausweisen, die sowohl resistent gegen Konvektions- und Kontaktkälte als auch wasserfest sind.

Spezifische Arbeitsbedingungen berücksichtigen

Die Konvektionskälte, also die durchdringende Kälte, betrifft in erster Linie Personen, die sich den ganzen Tag in Bereichen mit niedrigen Temperaturen aufhalten. Dagegen ist der Kontaktkälteschutz für Beschäftigte besonders wichtig, die in Berührung mit kalten, teilweise sogar gefrorenen Gegenständen kommen. Vor allem für die letztere Personengruppe ist nicht nur die Effizienz der isolierenden und wärmedämmenden Materialschichten relevant, sondern auch die Taktilität, also die Sensibilität für die Arbeitsoberflächen.

Die Besonderheiten im Umgang mit Konvektions- und Kontaktkälte sind natürlich nicht nur bei Handschuhen zu berücksichtigen, sondern gelten für alle PSA-Sortimente. Eine alle Anforderungen berücksichtigende Auswahl der richtigen wetter- und winterfesten PSA ist nicht einfach, aber Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Beschaffer werden mit diesem Problem nicht allein gelassen: Mit dem Technischen Handel haben sie den richtigen Ansprechpartner für eine sichere Auswahl, wie Thomas Vierhaus, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des VTH erläutert:

Bei der Auswahl von effektiv vor Kontakt- und Umgebungskälte schützender PSA müssen die spezifischen Tätigkeiten am Arbeitsplatz sowie die Arbeits- und Umgebungsbedingungen vor Ort genau berücksichtigt werden – so zum Beispiel bei der direkten Berührung von tiefgekühlten Arbeitsmitteln wie Leitern und Werkzeugen. Um hier die richtige Auswahl zu treffen, braucht es sehr gute Kenntnisse der umfassenden PSA-Sortimente. Und über die verfügt vor allem der Technische Handel. Hier bekommt der Kunde eine kompetente Fachberatung und gleichzeitig die Qualitätsprodukte, die er benötigt.

Wann muss Kälteschutzkleidung sein?

Weitere Orientierung für den Kälteschutz durch PSA bieten die Vorschriften und Regeln der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), wie etwa die aktuelle DGUV-Regel 112-189. So muss bei Umgebungstemperaturen bis -5° C Wetterschutzkleidung zur Verfügung gestellt werden. Bei Temperaturen unter -5° C sollte Kälteschutzkleidung zum Einsatz kommen. Die DGUV-Regeln sind allerdings nicht gesetzlich bindend.

Ganzjährige Outdoor-Arbeitsplätze finden sich nicht nur im Bauwesen und Straßenbau, sondern auch in vielen anderen Branchen. (Fotos: Planam)

Alle Innovationen im Blick

Die Technischen Händler haben die Entwicklungen und Trends des breiten PSA-Angebotes im Blick. Über 500 Fachberater wissen um Produktneuheiten und deren jeweiligen Vorteile für die unterschiedlichen Branchen. Was ist im Hinblick auf winterfeste PSA-Innovationen besonders interessant? Vierhaus meint:

Um den Wärmeschutz zu optimieren, werden für Arbeitskleidung zunehmend Technologien aus anderen Bereichen nutzbar gemacht. So kamen unter anderem spezielle Membranen aus dem Skisport und der Wehrtechnik zum Einsatz, die Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsaustausch in neue Dimensionen führen. Selbstverständlich führt der Technische Handel auch diese High-Tech-Bekleidungen. Wer es also in diesem Winter verlässlich warm haben möchte, sollte seinen Technischen Händler vor Ort fragen.

Kontaktkälte: Tipps von Arbeitsmedizinern

Zur Reduzierung der Belastung durch Kontaktkälte empfiehlt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) neben der richtigen Kleidung:

  • wärmeisolierende Arbeits- und Fahrersitze sowie Fußbodenbeläge,
  • beheizbare Sitzflächen, Standflächen und Werkzeuggriffe,
  • Hilfsmittel für den Umschlag und Transport kalter Produkte,
  • Begrenzung von Kontaktdauer bzw. Oberflächentemperatur,
  • Auswahl geeigneter Werkstoffe nach DIN EN ISO 13732-3.

Über das VTH-Mitgliederverzeichnis finden Unternehmen den direkten Weg zu Technischen Händlern, die auf „Arbeitsschutzartikel / Persönliche Schutzausrüstung“ (Haken in dieser Rubrik setzen) spezialisiert sind. Diese Handelshäuser sind Mitglieder der VTH-Fachgruppe „Persönliche Schutzausrüstungen“ und verfügen größtenteils über die neue Auszeichnung „Zertifizierter Fachbetrieb für PSA nach VTH-Standard“. Die Beratung erfolgt dann durch „Geprüfte Fachberater für PSA“. Mehr Infos auch auf www.arbeitsschutzfachhandel.de und www.praxis-psa.de.