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12.03.2025
Technische Textilien schützen vor Hitze, Strom und Lärmbelästigung
Gewebe und Fasern aus Glas, auch technische Textilien oder Textilglas genannt, eignen sich zur akustischen, thermischen und elektrischen Isolation in allen Bereichen von Industrie, Handwerk und Sicherheitsmanagement. Beratung zur Anwendung der technischen Textilien bietet der Technische Handel.
Technische Textilien stellen hochtemperaturbeständige Lösungen für die unterschiedlichsten Herausforderungen dar – vom Energiesparen bis zum Brandschutz. Der folgende Beitrag nennt Anwendungsbeispiele und berichtet vom Besuch bei einem der Hersteller, der Frenzelit GmbH in Oberfranken.
Die Fachgruppe „Dichtungstechnik“ im VTH Verband Technischer Handel e.V. war im Rahmen eines Lieferantenbesuchs beim VTH-QUALITÄTSPARTNER Frenzelit zu Gast. Neben der Fertigung von faser- und metallverstärkten Dichtungsmaterialien in Bad Berneck produziert ein zweiter Standort im benachbarten Himmelkron sogenannte technische Textilien. In der Produktionsstätte werden Vliese hergestellt und Glasfaser zu Schnüren, Schläuchen und Geweben aller Art weiterverarbeitet.

Die VTH-Fachgruppe „Dichtungstechnik“ informiert sich regelmäßig über Innovationen bei führenden Herstellern. Foto: Frenzelit GmbH
Die Fertigung hier bei Frenzelit live zu sehen, vermittelt uns Technischen Händlern wertvolles Wissen rund um die Produkte, die wir verkaufen.
Simon Treiber, Vorsitzender der VTH-Fachgruppe „Dichtungstechnik“
Schutz vor Hitze, Lärm und Strom
Ein zentraler Einsatzbereich für Textilglas-Produkte ist die Isolation von Bauteilen, Räumen, elektrischen Verbindungen, Maschinen und Anlagen sowie zahlreichen anderen Objekten. Textilglas besitzt diverse, für die Isolation ausschlaggebende Eigenschaften: Es ist alterungs- und witterungsbeständig, chemisch resistent und weitgehend unbrennbar. Hersteller Frenzelit bestätigt dies für seine Produkte auch mit Zertifikat. Die Isolation mit technischen Textilien ist ein weites und herausforderndes technologisches Feld, denn Isolationsaufgaben ergeben sich vielerorts und vielfach.

Brandschutzmaterial besteht aus vielen verschiedenen Schichten. Bild: Frenzelit GmbH
Verschiedene Isolationsarten
- Thermische Isolation: Die thermische Isolierung verhindert oder reduziert die Übertragung von Wärmeenergie von einem Bereich auf einen anderen. Durch Isolierung kann verhindert werden, dass Objekte, Bauteile oder Maschinenelemente zu kalt oder zu heiß werden. Ein typisches Einsatzgebiet ist der Maschinenschutz. Hierbei müssen Maschinen oder Maschinenteile vor Strahlungshitze, Metallspritzern und Funken geschützt werden. Dies geschieht mit einem Hitzeschutzgewebe, das als textile Schutzhülle fungiert.
- Akustische Isolation: Dabei handelt es sich um die akustische Trennung zweier oder mehrerer Räume mit dem Ziel, Luft- und Körperschall zu blockieren und zu absorbieren, sodass eine Schallquelle möglichst vollständig isoliert wird. Schallschutz kommt unter anderem bei der Gebäudedämmung, im Automotive-Bereich oder bei dem Betrieb von Gasturbinen zum Einsatz.
- Elektrische Isolation: Unter elektrischer Isolierung versteht man das Verhindern einer elektrisch leitenden Verbindung. Elektrisch isolierende Oberflächen wirken der elektrischen Leitfähigkeit entgegen. Nicht leitfähige Materialien wie Textilglas eignen sich mit hoher Durchschlagsfestigkeit zur Abschirmung von Komponenten oder Bauteilen, zum Beispiel in Elektrofahrzeugen.
Akustikgewebe: Schallschutz mit Vliesstoffen
Ein wichtiges technisches Textil sind Vliesstoffe. Aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften werden sie insbesondere für die Schalldämmung und -dämpfung eingesetzt. So dämmen sie zum Beispiel im Auto die Motoren- und Umgebungsgeräusche. In der Raumakustik fungieren sie als absorbierende Elemente, beispielsweise in Form von Einzelpanelen an Wand und Decke, als Wand- und Deckenbespannung oder als Möbel.
Schutzvorhänge: Isolierender Brandschutz
Brandschutztüren und -tore können häufig durch technische Textilien in Form von platzsparenden Brandschutzvorhängen ersetzt werden. Eine Kombination von Nadelvliesen, Geweben und Beschichtungen wird so für den sogenannten „isolierenden Brandschutz“ (Brandschutzziel El 30, 60 und 90 nach DIN EN 13501-2 „Feuerwiderstand von Bauteilen“) verwendet.
Wie funktionieren die Vorhänge? In den Schutzvorhängen befinden sich außen je ein Deckmodul und in der Mitte zwei Funktionsmodule. Letztere sind die technisch entscheidenden Elemente. Das Gewebe der Funktionsmodule weist eine Beschichtung aus Blähgraphit auf. Wird Blähgraphit erhitzt, bläht er sich bis auf das 30fache seines Ursprungvolumens auf. Er bildet eine isolierende, dicke, unbrennbare Schicht auf der heißen Oberfläche und verhindert so den Wärmedurchgang. Dünn im täglichen Gebrauch, aufgebläht und thermisch isolierend im Brandfall.
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