23.01.2025

Neue Montagepaste minimiert Chrom (VI):

Innovationskraft reduziert Gesundheitsproblem für Wartungspersonal

Durch Oxidation entstandenes Chrom (VI) stellt bei der Wartung von Maschinen und Anlagen ein erhebliches Gesundheitsrisiko für das Wartungspersonal dar. Der Technische Handel weist auf dieses kritische Problem hin und bietet in Partnerschaft mit Markenherstellern entsprechende Hilfestellung an, z. B. mit einer neuartigen Montagepaste und sicheren Atemschutzlösungen.

Chrom (VI)-Verbindungen sind Gefahrstoffe, die Haut und Atemwege schwer schädigen können. Sie werden sowohl eingeatmet als auch über die Haut aufgenommen. Auf der Haut können sie schwere Hautirritationen verursachen, durch das Einatmen besteht ein erhöhtes Krebsrisiko.

Bislang gab es keine grundlegende technische Lösung für die Verringerung dieses hohen Gesundheitsrisikos vor allem für das Wartungspersonal. Deshalb begrüßt der VTH Verband Technischer Handel e.V. eine Innovationsinitiative, die aus dem Kreis seiner VTH-QUALITÄTSPARTNER kommt. „Eine speziell entwickelte Schraubenpaste zur Minimierung von Chrom (VI) Verbindungen der OKS Spezialschmierstoffe GmbH aus Maisach bei München, zeigt die Innovationskraft der mit dem Technischen Handel vernetzten Herstellerunternehmen auf. Unsere Mitgliedsunternehmen integrieren die Neuentwicklung in ihr Beratungs- und Produktspektrum – zum Vorteil der Industrie im gesamten D-A-CH-Gebiet“, erläutert VTH-Referent Carsten Uri.

Chrom (VI) entsteht bei hohen Temperaturen

Chrom (VI)-Verbindungen entstehen durch Oxidation. Im Anlagenbau bzw. bei betriebstechnischen Anlagen sind vor allem die sehr hohen Temperaturen beim Schweißen von über 1.000 °C, aber auch bereits Betriebstemperaturen ab 350 °C in Verbindung mit Schraubenpasten für das Entstehen verantwortlich. Schraubenpasten kommen regelmäßig beim Verschrauben zum Einsatz, um die Reibung zwischen den Fügeteilen zu verringern und eine spätere Lösbarkeit zu gewährleisten. Entsteht eine ausreichende Hitze, wird das Chrom aus dem Stahl oxidiert und es bilden sich, bei Verwendung von Standard-Schraubenpasten, Chrom (VI)-Verbindungen. Bei der Demontage der Schraubverbindungen besteht die Gefahr der Freisetzung von Chrom (VI)-haltigen Stäuben.

Bei hohen Temperaturen wird das Chrom aus dem Stahl oxidiert und es bilden sich, gefördert durch die bisher am Markt verfügbaren Montagepasten, u. a. Chrom (VI)-Verbindungen. Foto: VTH/Kollaxo

Neue Paste auch für Lebensmitteltechnik zugelassen

Näheres zur neuen Paste erklärt Joscha Klusmeier, Technischer Leiter bei OKS:

Das enorme Gefährdungspotential durch Chrom (VI) und der weit verbreitete Einsatz von Schraubenpasten in nahezu allen Industriebereichen hat uns dazu veranlasst, unsere technologische Kompetenz im Bereich nachhaltiger Schmierstoffe auf die Entwicklung einer neuen Schraubenpaste zu konzentrieren, die die Bildung von Chrom (VI) minimiert.

Mit der neuen Hochtemperatur-Schraubenpaste OKS 210 stehe Anwendern nun eine neue Produktvariante zur Verfügung. Ein weiteres Plus: Die Paste ist NSF-H1-zertifiziert und damit für den Einsatz in der Lebensmitteltechnik geeignet.

Atemschutz zur Risikovermeidung

Bei Wartung und Instandhaltung rät der Technische Handel außerdem zum Tragen von Atemschutz, erst recht an Maschinen, wo alte Rezepturen noch wirken. Damit Masken gesundheitliche Risiken verlässlich ausschließen, bietet er gefährdeten Beschäftigten einen individuellen Masken-Fit-Test an. Partner sind hier unter anderem die VTH-QUALITÄTSPARTNER Dräger und JSP Safety.

Die EU hat Chrom (VI) über die REACH-Verordnung in die Liste der zulassungspflichtigen Stoffe aufgenommen. Es steht im Verdacht, schwere Gesundheitsprobleme zu verursachen, und wird als krebserregend eingestuft. Nun ist eine Montagepaste erhältlich, die die Bildung von Chrom (VI) minimiert. Fotos: OKS Spezialschmierstoffe GmbH

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