Mit Wissensvorsprung und Ideen aus der Krise

Die Fachgruppe „Dichtungstechnik“ (FG DT) im VTH kam am 6. und 7. November 2024 im Osnabrücker Land zum 9. Tag der Begegnung mit Lieferanten und zur Mitgliederversammlung zusammen, um Kontakte und Know-how zu vertiefen. Die knapp 70 Teilnehmenden aus Industrie und Handel erlebten am ersten Tag Werksführungen von Geschäftsführer Martin Einfeldt durch die Produktionsstätten der Klinger Bartsch GmbH.
Das Unternehmen mit Sitz in Wallenhorst gehört seit 2000 zur Klinger-Gruppe. Damit ist es eine von insgesamt 46 Gesellschaften der Firmengruppe. Seitens des VTHQUALITÄTSPARTNERS Klinger Germany nahmen Geschäftsbereichsleiter Sven Wilken und Produktmanager Gerald Klein an dem Treffen teil.

Graphitspezialist seit mehr 50 Jahren

Die Klinger Bartsch GmbH ist auf die Herstellung hochwertiger Dichtungen aus Graphit und Kohle spezialisiert. Ingenieur Peter Bartsch gründete 1973 die Firma, nachdem er den für Dichtungen neuartigen Werkstoff bei einer Betriebsbesichtigung kennengelernt hatte. Heute, mehr als
ein halbes Jahrhundert später, ist Klinger Bartsch eigenen Angaben zufolge Ansprechpartner Nr. 1, wenn es um Reingraphitringe und Reingraphitprodukte geht. Graphit besitzt einzigartige physikalische Eigenschaften: Herausragend sind insbesondere die thermische Leitfähigkeit und
Beständigkeit (bei Temperaturen von -220 bis +550 °C), die hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Säuren, Medien und verschiedensten Chemikalien im Allgemeinen sowie die elektrische Leitfähigkeit. Graphit ist gesundheitlich unbedenklich, weder brennbar noch versprödend, sehr flexibel,
alterungs- und strahlungsbeständig und verfügt über den gesamten Temperaturbereich hinweg über gute mechanische Eigenschaften.
Zusätzlich bietet das Unternehmen inzwischen präzise Wasserstrahltechnik für umweltschonende Schneidverfahren an. „Klinger Bartsch kombiniert Ingenieurskunst ‚Made in Germany‘ mit einem Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit“, erklärte Geschäftsführer Martin Einfeldt. Das Unternehmen lege Wert auf maßgeschneiderte Lösungen und flexible Dienstleistungen. Dazu gehöre, dass Händler Vorgaben machen könnten, wie ihre Ware versendet werden soll, beispielweise neutral verpackt mit dem eigenen Lieferschein direkt an den Endkunden. Beim offiziellen Fachgruppen-Empfang, den der Vorsitzende Simon Treiber moderierte, stellten sich abends 16 der inzwischen 27 Hersteller aus dem Lieferantenkreis den Technischen Händlern persönlich vor. Darunter befand sich das Neumitglied Fischer und Plath (Berne).

Fachforum zu aktuellen Entwicklungen

Den Folgetag eröffnete ein Fachforum mit Vorträgen zu aktuellen Entwicklungen. Die Referate vermittelten Erkenntnisse zu PFAS-freien Alternativen für den Trinkwasser- und Lebensmittelkontakt (VTH-QUALITÄTSPARTNER Frenzelit, Bad Berneck, sowie später Compounds, CHPfäffikon), zum CO2-Fußabdruck (Donit, München), zur EcoVadis-Zertifizierung (Reiff, Reutlingen) und zum Trendthema KI (Claudia Effmert). In ihrer Mitgliederversammlung beschrieben die Fachgruppenmitglieder
die Situation Ende 2024 als stark herausfordernd. Die aktuelle Lage, die sich aus vielen spezifischen Krisen zusammensetze, zwinge zu Innovationen, idealerweise begleitet von Patenten, z.B. im Bereich Wasserstoff. Gleichzeitig müsse man der Stückkostensteigerung mit noch höherer Effizienz entgegenwirken und Einsparpotenziale durch KI nutzen. VTH-Geschäftsführerin Nadine Lorenz warb für die vorhandenen absatzfördernden Instrumente der Fachgruppe: für das Prüfsiegel „Zertifizierter Fachbetrieb für Dichtungstechnik“, für den Lehrgang „Fachberater für Dichtungstechnik“
und für die Branchenmarketing-Angebote der VTH-QUALITÄTSPARTNER-Initiative.