Tag der Begegnung der VTH-Fachgruppe „Antriebstechnik”

35 Antriebsspezialisten kamen zum Tag der Begegnung in Mettmann zusammen. Sie repräsentierten 15 Technische Händler und 15 Lieferanten, die sich in der VTH-Fachgruppe Antriebstechnik und dem angeschlossenen Lieferantenkreis organisiert haben, um sich über aktuelle Trends und Entwicklungen in ihrem Fachgebiet zu informieren und Erfahrungen auszutauschen.

Zum Auftakt des jährlichen Treffens besichtigten die Teilnehmer am 23. Oktober 2018 das örtliche Werk des Industrie-, Automobil- und Luftfahrt-Zulieferers NTN-SNR. Der renommierte Hersteller von Radlagern, Gelenkwellen und Industriewälzlagern setzt bei dem Vertrieb seiner Produkte auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Technischen Handel und ist daher bereits seit 2011 Mitglied des Lieferantenkreises der VTH-Fachgruppe.

Die Mitglieder der VTH-Fachgruppe „Antriebstechnik“ sowie die Vertreter der im Lieferantenkreis der Fachgruppe zusammengeschlossenen Hersteller zu Gast bei NTN SNR; Foto: KOLLAXO

Im Mittelpunkt der Fachtagung am folgenden Tag stand die Frage nach Produktinnovationen und maßgeschneiderten Servicemodellen, die es dem Technischen Handel im D-A-CH-Gebiet ermöglichen, auch in Zukunft der erste und wichtigste Ansprechpartner der Hersteller für den Vertrieb von Antriebstechnik  zu bleiben. Dass die Chance, dieses Ziel zu erreichen, gut ist, bestätigte den Teilnehmern der Marktanalyst Dr. Josef Auer (Deutsche Bank Research), in seinem Vortrag „Konjunkturelle Entwicklungen 2018 und Trends 2019 mit Fokus auf den Maschinenbau“.

Dies gilt insbesondere dann, wenn die Technischen Händler die zentrale Botschaft von Heinz-Joachim Schulte beherzigen. Der Gründer des OEE-Institutes in Much und Spezialist für die Messung und Steigerung von Gesamtanlagenkapazitäten machte in seinem Vortrag „Mehrwert – Zauberwort oder überlebensnotwendig für den Technischen Handel?“ deutlich, dass die Stärken des Fachhandels in der persönlichen Beratung und der Übernahme von Aufgaben liegen, die der Industriebetrieb selbst nicht produktiver erledigen könnte, etwa im Versorgungsmanagement und in der Instandhaltung.

Wie eine innovative Serviceleistung konkret aussehen kann, erläuterte im Anschluss Alfred Kaltenbach, 3D Business Manager für die D-A-CH-EE-Region bei Henkel, in seinem Vortrag „3D-Druck“.

3D-Druck – Aufbruch in einen 400 Milliarden-Euro-Markt

Kommt zukünftig ein Kunde zum Händler und bestellt ein Zahnrad mit Nabe inklusive bearbeiteter Bohrung und Passfedernut mit einer bestimmten Abmessung, dann bekommt er es möglicherweise aus dem 3D-Drucker – während er Kaffee trinkt. Womit Kaltenbach seine Zuhörer zum Schmunzeln brachte, wird zukünftig eine riesige Dimension annehmen. 400 Mrd. Euro werden dem Markt für das Jahr 2030 global für Kunststoff- und den Metalldruck prophezeit, wobei das Potential von Kunststoffteilen deutlich höher eingestuft wird.

Alfred Kaltenbach
In zehn Jahren werden deutsche Firmen allein drei Milliarden Euro pro Jahr in der Instandhaltung einsparen.
schätzt Alfred Kaltenbach, 3D Business Manager für die D-A-CH-EE-Region bei Henkel

Erste technische Händler besitzen bereits einen leistungsfähigen 3D-Drucker, einige von ihnen werden 2019 zu 3D-Printing-Stützpunkthändlern des VTH-QUALITÄTSPARTNERS Henkel ausgebildet. Sie werden ihren Kunden dann ein offenes 3D-Druck-System von LOCTITE anbieten können – inklusive Installation, Schulung und Wartung. Zum Angebot des Düsseldorfer Unternehmens gehört auch ein Nachbearbeitungsportfolio für Verklebung, Beschichtung, Reinigung, Imprägnierung / Infiltration, Oberflächenbehandlung und Ausstattung (Fertigteilverbesserung mit Spezialgeräten).

Schneller als manche dachten, wird der Technische Handel somit seinen Kunden kundenspezifische Prototypen, Ersatzteile oder Serienteile nach deren Design drucken können. Das funktioniert sogar, wenn die Zeichnung fehlt und lediglich das Produktmuster (zum Scannen) bereitsteht.

Lesen Sie dazu auch einen Bericht in der Fachzeitschrift antriebstechnik:

  • Artikel „Mission: Mehrwerte für die Industrie“

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