VTH-QUALITÄTSPARTNER

Mitglieder der VTH-Fachgruppe „Klebtechnik“ versammelten sich in Neuss unter dem Motto:

Wir verkaufen Nutzen!

Am 3. und 4. September 2024 traf sich die VTH-Fachgruppe „Klebtechnik“ in Neuss. Auf eine Betriebsbesichtigung der 3M Deutschland GmbH und ein gemeinsames Abendprogramm am Donnerstag folgten am Freitag ein Fachforum und die Mitgliederversammlung, ebenfalls bei 3M.


Das Fachforum gestalteten die VTH-QUALITÄTSPARTNER Henkel, tesa, Weicon, Marston-Domsel und Innotech mit Vorträgen. Zusammengenommen ergaben sie ein beeindruckendes Bild von der Leistungsfähigkeit des industriellen Klebens.  Modernsten Sofortklebstoffen widmete sich Christian Hövels von Henkel. Ihr Einsatz könne langsamere, oft unzuverlässige und komplizierte Fügeverfahren sicher ersetzen. Das steigere die Produktivität. Der Verzicht auf Schrauben, Nieten oder Nähte ermögliche außerdem neue Designs. Last but not least zeigten sich moderne Loctite-Produkte in ihren Umwelt- und Gesundheitseigenschaften sowie im Energieverbrauch bei der Herstellung nochmals verbessert. „Nachhaltigkeit ist die Grundlage unseres Handelns“ verdeutlichten Henning von Gagern und Christian Buchholz von tesa am Beispiel von auf „grün“ umgestellten Klebebändern. Nachhaltige Eigenschaften von der Folie über den Karton bis hin zur Verpackung sollen 40 Prozent weniger CO2 verursachen. Die Kunden des Technischen Handels könnten diesen Vorteil in ihre Klimabilanzen einbeziehen.

Holger Lütfring und Jens-Peter Augustin von Weicon legten ihr Augenmerk auf 2K-Epoxidharzsysteme. Vermarktet als „Plastik-Stahl“ überzeugt das ausgehärtete Material durch seine robuste mechanische Bearbeitbarkeit und seine hohe thermische Beständigkeit. Es eignet sich für Verklebungen, als Vergussmasse, für Beschichtungen und für schnelle und dauerhafte Reparaturen an zahlreichen Materialien. Durch seine recht unkomplizierte Anwendung stelle Plastik-Stahl eine echte Alternative zum Auftragsschweißen dar.

„Kleben sicherer machen“ war das Anliegen von Ben Preutenborbeck von Marston-Domsel. Als Tool präsentierte er ein drahtloses Kommunikationsprotokoll (LoRaWAN-Technik). Sensoren ermöglichen es systematisch, Daten zeitnah zu erfassen und automatisiert Warnungen und Grenzverletzungen zu melden. Gemessen werden u.a. Temperatur, Luftfeuchte, flüchtige organische Verbindungen (VOC) und Lichteinfall (Lumen) etwa in sensiblen Fertigungsbereichen, in Lagern oder Laboren, die für eine sichere und erfolgreiche Klebung essentiell sind.

Angesichts ungezählter Anwendungen und „von mindestens 35.000 Klebstoffen am Markt“ forderte Adrien Schmidt von Innotech Roth der Eignung von Klebstoffen und dem Klebeprozess definierte Bedingungen zugrunde zu legen. Wer auf gut Glück klebe, gefährde das Image der Branche und das Vertrauen in die Klebtechnik. Bereits die Kennzeichnung, der Transport und die Lagerung seien Teil einer erfolgreichen Anwendung.

Thomas Stein (IMTS Interims Management), der vor 25 Jahren das VTH-Branchenmarketing von Herstellern und Händlern mitinitiierte, zeigte auf, wie man durch die Erweiterung des Verkaufs von Klebstoffen durch die vor, beim und nach dem Kleben benötigten Komponenten seine Kunden begeistern und binden kann. Cross-Selling, also beispielsweise der Mitverkauf von Persönlichen Schutzausrüstungen gemäß den Hinweisen im Technischen Datenblatt der Klebstoffe, erhöhe den Umsatz des Händlers und den Nutzen des Abnehmers gleichermaßen.

Am Ende des Fachprogramms konnten die 38 Teilnehmenden Holger Lüftring zustimmen; er hatte die zentrale Kundenbotschaft des Tages formuliert: „Wir Hersteller und Händler verkaufen keine stinkende Chemie, sondern wir verkaufen hochwertigen Nutzen.“

Klebtechnik-Fachhändler trotzen dem Negativtrend

Zur anschließenden Mitgliederversammlung der VTH-Fachgruppe „Klebtechnik“ begrüßte Vorsitzender Uwe Kittel (Krückemeyer) 24 Firmenvertreterinnen und -vertreter. Wahlen standen diesmal nicht an, sodass die vielfältige fachliche Arbeit im Mittelpunkt des zweistündigen Austausches stand. Informationsbedarf wurde u.a. auf dem Felde des Gefahrenmanagements ausgemacht, z.B. bei der Kennzeichnung und dem Transport von Klebstoffen. Gewürdigt wurde die erfolgreiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die die VTH-QUALITÄTSPARTNER-Initiative finanziell ermöglicht. Für 2025 wurde die Produktion eines kompakten Imagefilmes angeregt.

Auf der Grundlage von Markterhebungen des Verbandes bescheinigte VTH-Geschäftsführerin Nadine Lorenz den Fachgruppenmitgliedern die beste Performance aller Sortimentsbereiche des Technischen Handels im 1. Halbjahr: Ein Umsatzplus von 1,8 % könne sich angesichts einer negativen Gesamtentwicklung des Handels mit Industriebedarf sehen lassen.

VTH-Fachgruppe „Klebtechnik”

In der fast unüberschaubare Vielfalt an Klebstoffen und Klebebändern behalten die Mitglieder der VTH-Fachgruppe „Klebtechnik” (KT) den Überblick und beraten ihre Kundenunternehmen umfassend – sowohl bei der Auswahl als auch bei der komplexen Anwendung.

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