175 Teilnehmer beim Branchentreffen des Technischen Handels in Basel

 

Am 28. September ist die Jahrestagung 2018 des VTH in Basel zu Ende gegangen. Zwei Tage lang hatten sich in der Stadt am Rhein die Technischen Händler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum wichtigsten Branchentreffen des Jahres getroffen. 175 Fachleute nutzten die Gelegenheit, sich in vier Workshops und einem Vortrag ausgiebig über aktuelle Trends zu informieren und über moderne Lösungen für gemeinsame Herausforderungen zu diskutieren.

Workshops

Im Mittelpunkt der Tagung standen die Chancen und Risiken der digitalen Transformation, die auch für den Technischen Handel erhebliche Risiken birgt, aber auch große Chancen bietet: So stellte etwa Reinald Schneller, Geschäftsführer der Münchner Firma Netfira, in dem von ihm geleiteten Workshop eine Software vor, die es Händlern ermöglicht, Bestellungen, Bestellbestätigungen, Aufträge, Lieferpläne, Rechnungen und beliebige andere Dokumente automatisch zwischen dem eigenen Einkauf und ihren Lieferanten auszutauschen – bidirektional und in Echtzeit. „Der operative Einkauf wird in Zukunft weitgehend automatisiert ablaufen“, ist der VTH-Hauptgeschäftsführer Thomas Vierhaus überzeugt. „Die Digitalisierung aller Daten- und Belegflüsse ist daher ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“ Zukunftsweisend waren auch die Themen der weiteren Workshops, in denen die Referenten gemeinsam mit ihren Zuhörern den Fragen nachgingen, wie die Technischen Händler ihren Vertrieb durch eine strukturierte Routenplanung effizienter organisieren können, welche Anforderungen eine volatile Arbeitswelt 4.0 an Mitarbeiter und Führungskräfte stellt und welches Potenzial eine erfolgsorientierte Vergütung von Teams bietet, um die Leistungen der einzelnen Mitglieder zu verbessern.

Podiumsdiskussion und Impulsvortrag

Zentrale Aspekte der Workshops griffen anschließend die Teilnehmer der Podiumsdiskussion „Moderne Vertriebswege des Technischen Großhandels zum Endkunden'“ auf. Unter Leitung von Mario Ernst, VTH-Vorstand, diskutierten der VTH-Vorsitzende Peter Mühlberger, Katrin Hummel, Geschäftsführerin von HAHN & KOLB Werkzeuge, Martin Ulrich, Prokurist und Verkaufsleiter bei Alexander Bürkle, und Klemens Isenmann, Geschäftsführer von Smart Industries Alexander Bürkle, angeregt und mitunter kontrovers die Herausforderungen neuer Vertriebskanäle, mit denen sich die Händler aller Großhandelsbranchen auseinandersetzen müssen. Ein pointiertes Fazit aus der Diskussion zog abschließend Professor Dr. Gerrit Heinemann von dem eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein, der den anwesenden Händlern in seinem Impulsvortrag eindringlich deutlich machte, dass der E-Commerce längst begonnen hat, auch im B2B-Geschäft Kundenbeziehungen zu zerstören.

Glanzlichter der VTH-Jahrestagung 2018: Prof. Dr. Gerrit Heinemann vom eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein (l. o.), VTH-Vorsitzender Peter Mühlberger (r. o.), Podiumsdiskussion (u.).

Zusammenarbeit mit der Lieferindustrie

Bereits gute Tradition ist es, zu dem Fachprogramm auch die Hersteller einzuladen. „Wir wissen, dass Händler und Lieferanten nur durch einen geschlossenen Marktauftritt und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auch in Zukunft erfolgreich bleiben werden“, erläuterte Vierhaus den Leitgedanken der VTH-QUALITÄTSPARTNER-Marketinginitiative der Vertriebspartner, deren Teilnehmer im Rahmen der VTH-Jahrestagung ebenfalls zusammenkamen. In Basel stand für sie vor allem die zukünftige Umsetzung des Kommunikationskonzeptes auf der Agenda, das die Inititative in den vergangenen beiden Jahren erarbeitet hatte.

Auszeichnungen

Ein weiteres Highlight der VTH-Jahrestagung hatte das Programm für die beiden Festabende vorgesehen: Dem Hauptgeschäftsführer des VTH blieb die dankbare Aufgabe vorbehalten, die 10 TOP-Azubis zu ehren, die in diesem Jahr ihre Ausbildung bei einem der 268 VTH-Mitglieder mit der Note „sehr gut“ abgeschlossen hatten. „Die Auszeichnung ist immer auch eine Anerkennung für die hervorragende Ausbildungsarbeit, die unsere Mitglieder Jahr für Jahr leisten und die die Grundlage des nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolgs unserer Branche bildet“, freute sich Vierhaus gemeinsam mit den Preisträgern am Begrüßungsabend auf der Bühne im Festsaal des Hyperion Hotels in der Baseler Innenstadt.

Eine ähnlich festliche Kulisse bot sich den Gästen einen Tag später in der Reithalle Wenkenhof, wo sie bereits von drei Alphornbläsern erwartet wurden, die ihnen einen musikalischen Schweizer Gruß entboten. Nachhaltig in Erinnerung bleiben dürfte der Abend insbesondere dem Gelsenkirchener Hersteller NORRES Schlauchtechnik GmbH jedoch nicht nur wegen der Kostprobe Schweizer Brauchtums, sondern vor allem wegen seiner Auszeichnung als „Lieferant des Jahres“ durch die VTH-Mitglieder. Diese hatten ihm mit der Rekordzahl von 3,59 von 4 möglichen Punkten ein Spitzenzeugnis ausgestellt. Dass er sich damit noch lange nicht zufrieden gibt, machte der Geschäftsführer des Unternehmens, Burkhard Mollen, in seiner Dankesrede deutlich: „Wir wollen beim nächsten Mal die volle Punktzahl erreichen.“

Ob es ihm gelingt, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, wird sich auf der VTH-Jahrestagung in 2019 in Düsseldorf zeigen. Dort wird das Organisationsteam des VTH vom 3. bis zum 4. Oktober ein Heimspiel haben, befindet sich doch die Hauptgeschäftsstelle des Verbands seit Jahrzehnten im Herzen der NRW-Landeshauptstadt.

  • Pressemitteilung: Technischer Handel ergänzt klassisches Geschäftsmodell um digitale Vertriebswege

    Download