Professioneller Schutz vor Hautkrebs

Weißer und schwarzer Hautkrebs nehmen in Zeiten des Klimawandels stark zu. Aber nicht nur die dafür verantwortliche UV-Strahlung im Sommer kann für die Haut zur Gesundheitsgefährdung werden, auch im Winter müssen vor allem Outdoorworker (aber nicht nur die) auf der Hut sein. Der Technische Handel bietet das gesamte Spektrum an Licht- und Hautschutzmitteln, um sich vor Sonne, Wind und Wetter am Arbeitsplatz drinnen und draußen wirksam zu schützen.

Das Risiko wächst: Jährlich erkranken mehr als 200.000 Menschen in Deutschland an Hautkrebs. Schuld daran sind vor allem die mit der Sonneneinstrahlung verbundenen Ultraviolettstrahlen (UV-Strahlen). Dabei steigt die Belastung durch UV-A- und UV-B-Strahlung Jahr für Jahr. In Deutschland wurden in diesem Sommer UV-Stärken gemessen, wie sie vor zwanzig Jahren nur für Länder wie Indien und Australien typisch waren. Sind die technischen und organisatorischen Maßnahmen zur Vermeidung von Sonnenbestrahlung nicht ausreichend, bietet richtige Kleidung einen effektiven Schutz vor einer zu hohen UV-Strahlung, ergänzt durch Sonnenschutzmittel für unbedeckte Hautpartien.

Risiko nicht nur bei Outdoor-Arbeit

Nicht erst zum Höhepunkt des Sommers im Juli und August müssen die Berufsgruppen, die viel im Freien arbeiten, auf der Hut sein. Der UV-Index steigt in Mitteleuropa bereits im April auf die Gefährdungsstufe 4, sodass bereits dann zumindest Sonnencreme und Kopfbedeckung erforderlich sind.

Aktueller UV-Index (DWD)

Aber die UV-Gefahr betrifft nicht nur Outdoorworker. Bei Tätigkeiten wie dem Lichtbogenschweißen oder beim Härten von Kunststoffen entsteht künstliche UV-Strahlung (UV-C-Strahlung), die ebenfalls für den „weißen Hautkrebs“ verantwortlich sein kann.

Die wichtigsten Fakten über die UV-Strahlung:

  • Die unsichtbare UV-Strahlung macht zwar nur rund 5 bis 6 % der Sonnenstrahlung aus, ist aber für die Haut besonders schädlich.
  • UV-Strahlung ist verantwortlich für den weißen Hautkrebs und hauptverantwortlich für den schwarzen Hautkrebs.
  • In Deutschland erkranken pro Jahr rund 200.000 Menschen an Hautkrebs. Davon sind 10 bis 15 % vom besonders bösartigen schwarzen Hautkrebs betroffen – das ist eine Steigerung in den vergangenen 30 Jahren um mindestens das Fünffache.
  • In Deutschland sterben an schwarzen Hautkrebs jedes Jahr zwischen 2.000 und 3.000 Menschen.
  • Die UV-Belastung durch die Sonne ist zwischen 10 und 16 Uhr am höchsten.
  • Die UV-A-Strahlung – die zwar weniger Energie als die UV-B-Strahlung besitzt, dafür aber tiefer in die Lederhaut eindringt – dringt auch durch Fensterglas (Achtung Büroangestellte und LKW-Fahrer!) und durch dichte Wolkendecken.

Wirksamer UV-Schutz vom Fachmann

Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) stellen eine besonders wirksame Barriere für UV-Strahlung dar. Grundsätzlich gilt: Je dichter das Kleidungsgewebe, desto besser schützt es seinen Träger. Handelsübliche T‐Shirts dagegen, etwa aus Baumwolle, bieten durchschnittlich einen UV‐Lichtschutzfaktor (LSF) 10, nass sogar nur LSF 3. Einige Textilien bieten durch besondere Webtechniken und/oder Imprägnierungen einen besonders effektiven UV-Schutz und sind dementsprechend ausgezeichnet. Dieser sogenannte UV-Protektions-Faktor (UPF) sollte für Outdoorworker mindestens 40 betragen. Schutzkleidung mit 40 und mehr UPF erkennt man an einem gelben Logo mit Angabe des Schutzfaktors „UPF 40+“. Für erhöhte Sicherheit sorgt „UPF 50+“ gemäß EN 13758.

Neben der Kleidung sind natürlich auch Licht- bzw. Sonnenschutzmittel als UV-Schutz unerlässlich, da sie die Bereiche des Körpers abdecken, die man mit Kleidung nicht ausreichend schützen kann – beispielsweise Gesicht, Hals oder Nacken. Lichtschutzmittel können das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, um rund 40 Prozent reduzieren.

»Unterschiedliche Arbeitssituationen und Arbeitsfelder der Beschäftigten bedeuten auch unterschiedliche Anforderungen für deren Schutz. Hier kann man sich auf die spezialisierten Technischen Händler verlassen, die eine auf diese spezifischen Anforderungen zugeschnittene Lösung mit qualitativ hochwertigen Schutzprodukten zusammenstellen können. Ob UV-Schutzcreme oder UV-Schutzkleidung oder auch Schulungen der Belegschaft vor Ort, der Technische Händler ist hier der richtige Ansprechpartner.«

Frank Küsters, Managing Director von SC Johnson Professional für die Region DACH (ehemals Deb-STOKO Europe GmbH)

Besonders gefährdet ist die Haut an den Partien des Körpers, die der Sonne am meisten ausgesetzt sind: Stirn, Glatze, Nasenrücken, Ohren, Lippen, Kinn, Schultern, Unterarme und Rücken.

Diese Schutzmaßnahmen sollte jeder beachten

  • Schutzkleidung tragen: Langärmelige Kleidung sowie eine Kopfbedeckung, die möglichst auch Nacken und Ohren bedeckt.
  • Kleidung sollte dunkel sein. Beispiel: Ein weißes T-Shirt hat einen Lichtschutzfaktor von nur fünf, ein schwarzes dagegen einen Lichtschutzfaktor von 15.
  • Nicht erst bei ersten Anzeichen eines Sonnenbrandes handeln. Ernsthafte Hautschäden können auch auftreten, bevor Hautrötungen sichtbar werden.
  • Besonders bei heller Haut müssen regelmäßig Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 30-50) aufgetragen werden.

Die BG BAU hat gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention und der Deutschen Krebshilfe einen Selbsttest zum Thema Hautkrebs entwickelt. Der Test soll eine Einschätzung zum individuellen Gefährdungspotenzial geben und auf mögliche Faktoren für eine Erkrankung aufmerksam machen.

Tipps für den Hautschutz im Winter

  • Niedrige Temperaturen draußen, aber trockene und sehr warme Heizungsluft in den Arbeitsräumen: Dieser Dualismus bringt der Haut im Winter arge Probleme. Durch die trockene Innenluft gibt die Haut einerseits vermehrt Feuchtigkeit ab, während sie bei der Kälte im Freien schwächer durchblutet wird. In beiden Fällen wird von ihr weniger Fett produziert, das sie geschmeidig hält.
  • Zum Ausgleich sollte man stark rückfettende Präparate auf die Haut auftragen, die nur langsam einziehen und einen künstlichen Ersatz-Schutzfilm auf der Haut entstehen lassen.
  • Outdoorworker sollten aus diesem Grund bereits bei niedrigen Plusgraden Handschuhe tragen. Die Handschuhe helfen der Haut zusätzlich, ihren natürlichen Schutzfilm intakt zu halten.
  • Weiterhin sollten Pflegeprodukte verwendet werden, die die Feuchtigkeit in der Haut binden. Das können zum Beispiel Präparate mit Inhaltsstoffen wie Urea sein.
  • Seife trocknet die Haut im Winter zusätzlich aus. Daher sollten vor allem in der kalten Jahreszeit PH-hautneutrale Waschlotionen für die Hautreinigung gewählt werden.
  • Auch die UV-Strahlung kann im Winter gefährlich werden: Eine geschlossene Schneedecke reflektiert bis zu 80 % der UV-Strahlung.

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